Andechser Kultur- und Sportclub |
Über den Dächern der „Horaffenstadt“ Crailsheim |
Am 12. April unternahmen 25 Mitglieder des Andechser Clubs eine Stadtführung in der Horaffenstadt Crailsheim. Zuvor hatte man schon die Städte Vellberg, Schwäbisch Hall, Kirchberg, Langenburg, Ellwangen, Dinkelsbühl, Würzburg, Nürnberg, München und Paris besichtigt. Nun war die benachbarte Große Kreisstadt Crailsheim mit rund 33000 Einwohnern an der Reihe. Stadtarchivar Folker Förtsch erwies sich dabei als profunder Kenner seiner Stadt, die er quasi aus dem „FF“ (Folker Förtsch) kennt. Er versuchte, wenigstens einen Teil seiner Kenntnisse in 100 Minuten an die interessierte Andechser Gruppe weiterzugeben. |
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Archivar Folker Förtsch begrüßte die Andechser vor der Johanneskirche
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Der Rundgang begann in der Johanneskirche aus dem 14. Jahrhundert, einer gotischen Hallenkirche mit romanischen Teilstücken. Sehenswert vor allem der Altar von Wolgemut aus Nürnberg, dem Lehrer Albrecht Dürers, aber auch die Orgel von 1709. |
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Die Andechser im Schiff der Johanneskirche
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Ein Teil der Andechser Gruppe vor einem Grabmal in der Johanneskirche, geführt von Stadtarchivar Folker Förtsch (rechts).
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Aus der Haller Michaelskirche stammt dieser Taufstein.
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Besichtigt wurden auch die Grabmale, der Haller Taufstein, der Markgrafenaufgang und die Wandmalerei „Totentanz“ aus dem 15. Jhd. Er war schon interessant, was sich so alles hinter den Kirchenmauern der Nachbarstadt verbirgt. |
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Die gotische Hallenkirche St. Johannes
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Die Andechser auf dem Weg entlang der Stadtmauer zum Zeughausturm
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Weiter ging es entlang der Stadtmauer am Jagstgraben mit dem Zeughausturm zum Rathaus. Dort war durch eine große Spendenbereitschaft der Bevölkerung 1979 die Turmhaube wieder auf den Rathausturm aufgesetzt worden. |
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Die Crailsheimer Innenstadt wurde 1945 zu 90 % zerstört
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Im EG wurde zunächst die Ausstellung „Untergang einer Stadt“ mit Bildern des zu 90 % zerstörten Stadtkerns im April 1945 besichtigt. Danach wurde der Turm bestiegen und der Aufstieg in über 50 m Höhe hatte sich gelohnt. Man hatte einen herrlichen Rundumblick über die Dächer der „Horaffenstadt“ und in die ganze Umgebung mit Kreckelberg usw. Aber man war auch nah dran am neuen Storchennest auf dem Rathausdach.
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Ein Blick vom Rathausturm auf die Lange Straße und die Johanneskirche
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Zum Abschluss ging es zum Schlossplatz. Dort stand bis 1945 eines der Residenzschlösser der Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach, zu denen das erstmals 1136 urkundlich erwähnte Crailsheim von 1399 bis 1806 gehörte. Danach kam CR vier Jahre zu Bayern, um 1810 württembergisch zu werden. Damals ein gewaltiger Einschnitt mit Abtrennung der Beziehungen ins Mittelfränkische, das nun auf einmal „Ausland“ war. Erst der Eisenbahnbau 1866 mit Knotenpunkt von vier Bahnlinien brachte den Wiederaufstieg der Stadt. Das alles erfuhr man an historischer Stelle aus dem Munde des Stadtarchivars, bei dem sich Vorsitzender Hans Ebert ganz herzlich bedankte. Der Schlossneubau ist heute ein Verwaltungsgebäude. Ein Sgraffito im Innenhof erinnert noch an die Geschichte des Schlosses vor der Zerstörung am 20. April 1945. Eine Stadtführung in Crailsheim geht aber nicht ohne die „Horaffenlegende“ vom Winter 1379/80, als die Bürgermeisterin mit ihrem „gutbeleibten Hinterteil“ die Stadt angeblich vor den belagernden Reichsstädten Hall; Rothenburg und Dinkelsbühl rettete, eine Legende, die noch heute als Stadtfeiertag begangen wird. Trotz der umfangreichen Zerstörung von 1945 gibt es auch in CR noch interessante Punkte zu besichtigen, ohne dass die Stadt jedoch als Touristenmagnet gilt. Davon konnten sich die Andechser an diesem Abend überzeugen.
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Zum Abendessen im Brauhaus Engel-Keller mundete eine 7er Bierprobe
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Eine weitere Gruppe der Andechser im Brauhaus Engel-Keller
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Nach der ausgedehnten Stadtführung kehrten die Andechser noch im Brauhaus Engel-Keller zum Abendessen ein. Nebenbei machte man auch eine 7er Bierprobe mit kleinen Kölsch-Gläsern und testete bei diesem Biererlebnis einen kleinen Teil des großen Sortiments der Engel-Biermanufaktur. |