Nachtwächterführung durch Hall – Von St. Michael zum Sudhaus |
Am 4. Januar unternahmen 21 Mitglieder des Clubs eine Nachtwächterführung mit dem Haller Nachtwächter Heinz Erhardt. Es war eine interessante und humorvolle Führung durch das nächtlich beleuchtete Hall, gewürzt mit zahlreichen Anekdoten zur Reichsstadt und ihren Auseinandersetzungen mit dem Limpurgern, über das Rathaus, einige Haller Familien und die Bedeutung des Prangers auf dem Marktplatz.
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Nachtwächter Heinz Erhardt steht am Pranger auf dem Haller Marktplatz |
Es folgten Ausführungen über die Sieder und ihre Salzgewinnung und über die Haller Währung, den Heller sowie den großen Stadtbrand.
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Der Nachtwächter und einige Andechser Mitglieder vor dem Portal der Michaelskirche |
Auch St. Michael mit den Maßen für Elle und Schuh und das Haus von Reformator Brenz auf dem Klosterbuckel wurden gestreift. Als man am Reiterstein vorbei kam, musste dieser natürlich auf seine Funktion hin getestet werden. Über die Bedeutung der Dr. Faust-Tafel am Schuhbäck und das frühere Franziskanerkloster mit dem heutigen Barfüßer informierte Heinz Erhardt ebenfalls. Dass sich bei den Erzählungen allerdings nicht alles mit rechten Dingen zutrug, war eigentlich schon angesichts des bekannten schon verstorbenen Namensvetters allen klar. Ein bisschen Münchhausen durfte da schon dabei sein. Der Nachtwächter verband seine Ausführungen auch mit lustigen Einlagen zum mönchischen Leben, eben auf die Andechser zugeschnitten. Vom Neubauplatz hatte man einen herrlichen Blick auf das nächtlich beleuchtete Hall mit dem Sudhaus als Höhepunkt. Man kam auf dem Rundgang auch in Gassen, durch die noch keiner der Gruppe zuvor geschritten war. Nachtwächter Heinz Erhardt geleitete die Andechser Gruppe dann nach eineinhalb Stunden über den Epinalsteg und den Roten Steg bis hin zum Sudhaus, ausgestattet mit Lodenhut, Lodenmantel, Hellebarde und Laterne, eben wie es sich für einen richtigen Nachtwächter gehört. Nicht fehlen durfte das Horn, durch das er immer wieder stoßen musste, um auf sich aufmerksam zu machen. Pünktlich zum Ruf der achten Stunde stand man vor dem Sudhaus. Hier ließ man dann den interessanten und gelungenen Abend bei dort gebrautem naturtrübem Gerstensaft und Speisen in der Brasserie ausklingen.
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Die meisten Führungsteilnehmer mit dem Nachtwächter vor dem Sudhaus. |