Andechser Kultur- und Sportclub

 

Maiwanderung durch das Brettachtal von Amlishagen nach Beimbach

Im Märchenreich von Turmfalken und der schwarzen Katze Safina

 

28 Mitglieder des Andechser Clubs waren am Sonntag 6. Mai unterwegs zwischen Amlishagen und Beimbach, die meisten davon zur traditionellen Familien-Maiwanderung bei unerwartet bestem Vorsommerwetter.

Vom Wanderparkplatz bei Amlishagen ging es auf schmalen Wanderspfaden knapp 2 km durch das Hochholz vorbei am Wildgehege in das alte Dorf Amlishagen, dem früheren Oberamt Gerabronn zugehörig. Dort gibt es ein Schloss (Privatwohngebäude) und eine Burg, beides der von ehemaligen Adelsgeschlechtern der Herren von Wollmershausen bei Crailsheim abstammenden Familie Bürger gehörend. Durch die um 1400 entstandene Burg mit ihrem ältesten Teil der Schildmauer mit einer Höhe von 20 m und einer Breite von nur 2,50 m führte uns der Pächter und Künstler Axel Frank, der dabei ganz in seinem Künstler- und Märchenerzählerelement war. So wurde aus der geplanten einstündigen Führung eine knapp zweistündige, gespickt mit allerlei Märchenerzählungen, Sagen und Geschichten, so dass sich die Grenze zwischen Realität und Erzählung von Anfang an fast unkenntlich verwischte. Jeder, selbst die Kinder und Jugendlichen merkten sehr schnell, wie sich Wahrheit und Schein miteinander vermischen. Zudem begleitete uns die schwarze Burgkatze Safina auf Schritt und Tritt, als wollte sie uns vor Unheil schützen, das von vermeintlichen Drachen und Geistern drohte. Wenn man sich so durch die Zwinger und Verliese der Burg bewegt, kann einem schon schaudern vom Gedanken an eine angebotene nächtliche Fackelführung durch die geheimnisvolle und sagenumwobene Burg, die auf einem Energiefeld der Kelten entstanden sein soll. Aber da sind ja zur Ablenkung in jedem Turm Märchenthemen aufgebaut, die zum Raten anleiten und von den Unbilden des Mittelalters ablenken.

 

 

Unschwer zu erkennen war das Märchen am  Rundturm der Burg Amlishagen mit dem Strohhaar der Rapunzel. Es wäre aber sehr schwierig gewesen, daran auf den Turm hinauf zu steigen.

 

Axel Frank präsentierte sich als wahrer Meister der Märchenerzählkunst und als Künstler, der mit zusammen gebauten Besteckteilen und anderen eher sehenswerten als brauchbaren Gegenständen eine Ausstellung in der Burg bestückt, die von den Andechsern bestaunt wurde. Denn das hätte man in der eher tristen Burg mit ihren gut erhaltenen Schutzmauern, Türmen und Zwingern nicht unbedingt vermutet. Eher war von Schneckenrennen, Drachenkindern und von richtigen des nächtens lunar-gesteuerten Drachen zu hören. Da war es im Burghof an der Zeit, einmal real existierende Turmfalken aus und in ihren Horst in der Schildmauer fliegen zu sehen.

Die Zeit des Falkenfluges wurde genutzt, um die von der Burgeroberungswanderung durstig gewordenen Kehlen mit Gerstensaft, Cidre oder nichtalkoholischem Drachenblut zu löschen und ein bisschen zu verweilen, wobei sich Künstler Axel Frank keine Pause gönnte, immer von seiner Burg schwärmend, in der er es sicher nicht ganz leicht hat, über die Runden zu kommen.

Bei schlechtem Wetter wäre ein Verweilen in der Burgschänke sicher länger gewesen, so aber zog es die Andechser in die prächtig vom Himmel herab scheinende Sonne in den Burghof. Openair statt dunkle Mauern war angesagt.

 

 

Ein Großteil der 28köpfigen Gruppe im Burghof mit der imposanten Schildmauer im Hintergrund

   

Nach reichlich überzogener Zeit, aber auch reich an neuen und interessanten Informationen trat die Wandergruppe den schwierigeren Teil des Tages an.

 

 

Wanderer und Lamas begutachteten sich gegenseitig

 

Vorbei am Wildgehege und am interessanten Gehege von Lamas, Alpakas und Guanakos ging es auf teilweise abenteuerlichen Pfaden an der Brettach entlang, die auch schon mehr Wasser führte als an diesem Sonntag.

 

 

Ein Ertrinken in der Brettach wäre kaum möglich gewesen. So wurde die Furt ohne Probleme passiert.

 

Manchmal fühlte sich die Wandergruppe in den Dschungel Süd- oder Mittelamerikas versetzt, hier in Hohenlohe auch Bannwald genannt. Nach abenteuerlichen Passagen erreichte man aber doch das Ziel des Stausees der Brettach bei Beimberg und kehrte wohlverdienter Weise in der unterhalb liegenden Rotmühle ein, wo man noch einige Zeit auf der Sonnenterrasse gemütlich bei vielen Gesprächen verweilen konnte, ehe es an die Heimreise ging.