Andechser Kultur- und Sportclub

 

Sonnige Maiwanderung im Regenbacher Jagsttal und Langenburg

 
23 Mitglieder unternahmen am sonnigen 4. Mai eine Wanderung durch das Regenbacher Jagsttal von Oberregenbach nach Unterregenbach und wieder zurück. Dazwischen gab es natürlich einiges zu sehen. Als erstes die Königsmühle in Oberregenbach, von der noch das Sägewerk in Betrieb ist.
 

 

Die Wanderung begann über die Jagstbrücke und die Mühlkanalbrücke in Oberregenbach

 

Auf der Wanderung imponierten die saftig-grünen Hänge des Jagsttales.

 

 

Zwei Andechser auf dem Weg nach Unterregenbach mit Blick auf Oberregenbach

 
In Unterregenbach war die Archenbrücke über die Jagst der erste Blickfang, ehe es ins Dorfzentrum ging, wo sich um die St. Veit-Kirche alles Sehenswerte versammelt. Die Andechser wurden vom einzigen Hohenloher Streuobstbauern Hans-Jörg Wilhelm begrüßt, der nebenher auch noch Leiter des Dorf- und Grabungsmuseums ist. Der erste Blick galt der Krypta aus dem 11. Jahrhundert, zu der Wilhelm viel Wissenswertes vermittelte.
 

 

Ein Teil der Andechser in der Krypta in Unterregenbach

 

Dass diese Krypta ein Teil einer großen Wallfahrtsbasilika war, überraschte genauso wie die Tatsache, dass es wahrscheinlich eine der ganz wenigen Krypten ist, in der keine Begräbnisstätten vorhanden sind.

Erstaunliches gab es auch im benachbarten Grabungsmuseum zu sehen, z.B. ein Inschriftenstein von 980 und viele andere geschichtliche Darstellungen. Interessant war auch, dass Unterregenbach um dieselbe Zeit entstanden sein muss wie die Stöckenburg in Vellberg im 7. oder 8. Jahrhundert, gegründet durch die Franken (Merowinger). So konnte ein Bezug zu Vellberg hergestellt werden, ebenso wie Unterregenbach im Maulachgau gelegen.
 

 

Zwei Schaumweinproben gab es von Hans-Jörg Wilhelm im Grabungsmuseum von Unterregenbach und so wurde der
Museumsbesuch zu einer abwechslungsreichen Sache

 

Hans-Jörg Wilhelm kredenzte zwei seiner prämierten Produkte, die alle handmade hergestellt sind. Zunächst gab es einen Birnenschaumwein und danach noch die neueste Kreation des findigen Newcomer-Obstbauern, einen Quitten-Secco, eine Mischung zwischen Quittenschaumwein und ein bisschen Riesling-Zugabe. Der wurde erst jüngst bei einer Messe in Frankfurt mit einer Goldmedaille hoch dekoriert, worauf der Erfinder auch richtig stolz sein konnte. Die Andechser gaben dazu natürlich viel Applaus.

Wilhelm zeigte dann das Interieur der St.Veit-Kirche und als Zugabe ging es auch noch in den Keller. Dort wurden die Andechser von den Grabungsfunden der karolingischen Saalkirche überrascht, die um 750 dort unter fränkischer Verwaltung entstanden war. Einzigartig dort sind die Kreuzungskanäle, die einst die Reliquien aufnahmen. Eben wegen derselben war Unterregenbach zu jener Zeit ein bekannter Wallfahrtsort, der auch strategisch an den damaligen Verkehrsachsen gelegen war.
 

 

Einzigartig in Europa ist dieser Kreuzkanal in der Saalkirche von 750

 

 

Die Andechser vor dem Grabungsmuseum in Unterregenbach

 
Mit so viel Kultur versehen, fiel die Wanderung nach Oberregenbach an der Jagst entlang relativ leicht.
 

 

Nach so viel Kulturschub fiel der Rückweg nach Oberregenbach leicht

 

 

Im 400 Jahre alten Gewölbekeller kredenzte Helmut Opaterny in Langenburgs Drallewatscher Hof selbst gepressten Most
und stark angereicherte Säfte von Birnen und Äpfeln sowie Blutwurz.

 
In Langenburg besuchte die Gruppe Helmut Opaterny im Drallewatscher Hof, der in seinem 400 Jahre alten Gewölbekeller eine Mostprobe mit Apfel-Birnenmost und reinem Birnenmost ebenso präsentierte wie eine Degustation von Birnen- und Obstbrand und einen Blutwurz, alles natürlich aus eigener Produktion. Zur Stärkung gab es zuvor natürlich ein Hausmacher Vesper. Der Wirt gab darüber hinaus zur guten Unterhaltung viele Anekdoten zum Besten.
 

 

Andechser Club-Vorsitzender und Helmut Opaterny testeten das Gewicht des Hohenloher Mostkruges

 
Die Gruppe unternahm dann einen Rundgang durch Langenburg, der in die ev. Stadtkirche führte.
 

 

Der Creuzfelder Altar mit der Abendmahlsszene in der Langenburger Stadtkirche

 
Dort erläuterte Frau Kramer von der dortigen ev. Kirchengemeinde die durchaus üppigen Sehenswürdigkeiten der Kirche, allen voran der berühmte Creuzfelder Altar mit der Abendmahlsszene. Aber auch der Chorraum, die Fürstenloge, die Seitenaltäre und die Bildnisse von Fürsten, Evangelisten usw. waren interessant; höchst sehenswert auch die Predella von Kaiser Karl V auf dem Reichstag zu Augsburg 1530, in dem ihm die Protestanten ihr Bekenntnis überreichten.
 

 

Kaiser Karl V empfängt die protestantischen Gesandten 1530 in Augsburg

 
Dermaßen von Kultur gesättigt, galt es noch, sich zum Abschluss im Langenburger Schlosscafe mit Kaffee und Kuchen für den Heimweg zu stärken. Dazu bot die Jagstblickterrasse einen idealen Platz bei schönstem Sonnenschein.
 

 

Drei Andechser Senioren blicken auf das schöne Jagsttal hinab

 

 

Ausklang der schönen Maiwanderung im Schlosscafe Langenburg

 
Eine rundum gelungene kulturelle Maiwanderung, die einmal mehr Vorsitzender Hans Ebert vorbildlich vorbereitet hatte,
wofür er den Dank seiner Mitglieder erntete.